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Hans P.H. Schuster ist tot:
Er brachte der Stadt das Denkmal der Königin Luise zurück
Von Karl-Heinz
Kaiser
Magdeburg.
Hans P. H. Schuster ist tot. Am 30. August um 15.20 Uhr schloss er für
immer die Augen, teilte gestern seine Familie mit.
Der
Mann, der noch vor wenigen Wochen einen Kranz an der von ihm
initiierten Königin-Luise-Statue niedergelegt hat, lebt nicht mehr.
Es
ist bestürzende Tatsache: Die Stadt Magdeburg hat vorgestern eine
außergewöhnliche Persönlichkeit verloren, deren Wirken von Sachkunde,
Augenmaß, Zielstrebigkeit und Bür-gersinn für das Gemeinwohl geprägt
war.
Hans Paul Hermann Schuster gilt bei vielen als Nestor der Magdeburger
Denkmalpflege – beruflich wie ehrenamtlich.
Auf
sein Konto geht in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg der Wiederaufbau
des Klosters Unser Lieben Frauen, die Instandsetzung des Doms und
vieler Magdeburger Kirchen und histo-rischer Bauten, die
Wiederaufstellung der Kopie des Magde-burger Reiters 1964 auf dem Alten
Markt und die Bewahrung unzähliger plastischer Kunstwerke, Spolien,
Putten.
Auf seine Anregung hin erhielt die Johanniskirche in den
1980er Jahren die Aussichtsplattform. Das Magdeburger Urgestein hatte
es sich zur Lebensaufgabe gemacht, alles, was identitätsstiftend für
die Elbestadt ist, zu fördern und zu entwickeln, Kultur,
Kunst
und Wissenschaft.
1990 begann für Hans Schuster, Unternehmer in dritter Generation, ein
besonders erfolgreicher Lebensabschnitt.
Sein
ehrenamtliches Engagement rückte dabei immer stärker ins Zentrum. Er
war Vorsitzender der Gesellschaft für Denkmalpflege in Sachsen–Anhalt,
Vizepräsident des Landesheimatbundes, Vorsitzender des Kuratoriums 1200
Jahre Magdeburg, Mitbegründer der Domfördervereins, Mitglied im
Kuratorium zum Wiederaufbau der Johanniskirche.
Als Mitbegründer
der Magdeburgischen Gesellschaft von 1990 und deren Vorsitzender wurden
Konzerte und Diskussionen, die das geistige Leben in der Stadt
bereichern, genauso zum Markenzeichen für ihn und seine Gesellschaft
wie handfeste andere Aktivitäten, die Beschilderung von Denkmalen, die
Herausgabe von Schriftenreihen zur Geschichte Magdeburgs, die Stiftung
der Francke-Medaille.
Hans Schuster initiierte die Vergoldung
des Magdeburger Reiters auf dem Alten Markt. Er realisierte die
Gedenkstele für den Widerstandskämpfer Henning von Tresckow.
Weithin
bekannt wurde die Aktion Altstadtkirchen. Mit Geld aus Bürgerspenden
wurden Bronzeplastiken der kriegszerstörten Kirchen und der Synagoge am
Originalstandort aufgestellt.
Zu seinen Leistungen zählt die
Wiedererrichtung des Denkmals der Preußenkönigin Luise, das in den
1960er Jahren aus ideologischen Gründen geschleift worden war.
2005 wurde er als Kandidat zum Magdeburger des Jahres nominiert.
2003
erhielt Hans P. H. Schuster den Ehrenring der Landeshauptstadt. 2004
wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.
Von 1990 bis 1994 war er Bundestagsabgeordneter der FDP.
Der
Tod ereilte ihn nach kurzer, schwerer Krankheit nur wenige Monate vor
seinem 82. Geburtstag, den er am 11. November gefeiert hätte.
Nachruf in der Magdeburger „Volksstimme“ am
01.09.2010

Der Verein
Die im
Jahre 1990 gegründete „Magdeburgische
Gesellschaft von 1990 zur Förderung der Künste, Wissenschaften und
Gewerbe“
ist ein eingetragener Verein. Ihr Sitz ist Magdeburg.
Die Gesellschaft ist überparteilich
und unkonfessionell.
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Zweck und Aufgaben
(1)
Zweck der Gesellschaft ist es, das Gemeinwohl der
Vaterstadt und ihre
humane Entwicklung zu fördern. Die Gesellschaft verfolgt ausschließlich
gemeinnützige Zwecke.
(2)
Zu den Aufgaben der Gesellschaft gehört insbesondere
die Förderung der
Wissenschaften durch die Unterstützung von Personen und Projekten.
Nähere Informationen zur/über
die Arbeit der
Magdeburgischen Gesellschaft sowie zur Mitgliedschaft erhalten Sie in
unserer
Geschäftsstelle.
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Anliegen
Anliegen der Magdeburgischen Gesellschaft von 1990 ist es, Künste,
Wissenschaften und Gewerbe zu fördern. Dazu dienen Vorträge,
Ausstellungen, Konzerte, Exkursionen sowie die ideelle und materielle
Unterstützung von Vorhaben im Sinne der Satzung.
Zur Herzensangelegenheit der Gesellschaft ist während der 2 Jahrzehnte
ihres Bestehens geworden, die Kulturgüter, die in unserer durch Kriege
arg gebeutelten Stadt noch erhalten sind, zu pflegen, zu bewahren oder
durch Nachempfindungen die Erinnerung daran wach zu halten. Schließlich
sollen auch unsere Nachkommen erleben, wie schön und geschichtsträchtig
ihre Heimatstadt war und ist.
Außerdem hat sich die Magdeburgische Gesellschaft von 1990 immer dann
eingemischt, wenn Modernes in Beziehung zu historisch wertvollen
Altbauten gesetzt werden sollte und sich für ein harmonisches Stadtbild
engagiert. Die Einsprüche wurden beachtet, doch nicht immer sind die
Ergebnisse optimal. |